Die St. Nikolaikirche am Alten Markt gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke der Innenstadt von Potsdam. Die klassizistische evangelische Kirche mit der großen Kuppel geht auf einen Entwurf von Karl Friedrich Schinkel zurück, weder Schinkel noch sein Nachfolger Ludwig Persius erlebten allerdings die Fertigstellung des Bauwerks im Jahr 1850. Am Standort der St. Nikolaikirche hatten sich bereits mindestens seit dem 13. Jahrhundert verschiedene Kirchenbauten befunden. Der direkte Vorgängerbau wurde erst 1724 geweiht und nahm einige architektonische Eigenschaften des Schinkel-Entwurfs vorweg, so etwa den Grundriss, der die Form eines griechischen Kreuzes hatte. Schon 1795 brannte diese Kirche allerdings bei Renovierungsarbeiten vollständig nieder.
Karl Friedrich Schinkel erhielt 1826 von Friedrich Wilhelm III. den Auftrag, eine neue St. Nikolaikirche für Potsdam zu entwerfen. Er entschied sich für einen großen Kuppelbau, der unter anderem von Sir Christopher Wrens St. Paul's Cathedral in London inspiriert war. Die Bauleitung hatte ab 1830 Schinkels Schüler Ludwig Persius inne. Die Kuppel wurde allerdings aus Kostengründen zunächst nicht realisiert – erst 1843, zwei Jahre nach Schinkels Tod, gab Friedrich Wilhelm IV. den Auftrag, den ursprünglichen Entwurf zu verwirklichen. Dennoch entspricht die endgültige Ausgestaltung der St. Nikolaikirche nicht vollständig dem Entwurf Schinkels, da Persius aus statischen Gründen verschiedene Anpassungen vornahm. Die Vollendung des Bauwerks erfolgte unter der Leitung Friedrich August Stülers, nachdem Persius im Jahr 1845 gestorben war.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die St. Nikolaikirche bei der Bombardierung von Potsdam schwer beschädigt. In den letzten Kriegstagen wurde sie zudem Ziel von sowjetischem Artilleriefeuer, das schließlich zu ihrem partiellen Einsturz führte. Der Wiederaufbau begann wenige Jahre nach dem Krieg, sollte sich aber über viele Jahrzehnte hinziehen. Die Gottesdienste der St. Nikolaigemeinde in Potsdam fanden in dieser Zeit in der nahegelegenen Heilig-Geist-Kirche statt. In den siebziger Jahren konnte die St. Nikolaikirche wieder weitgehend in ihren Ursprungszustand versetzt werden, die erneute Weihe erfolgte im Jahr 1981.
Heute lässt sich die größte Kirche von Potsdam in einer Form besichtigen, die nahe an Schinkels ursprünglichen Entwurf herankommt. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 24 Metern und eine Höhe von 13 Metern, der beeindruckende Innenraum ist insgesamt 52 Meter hoch. Im Laufe seiner Geschichte wurden in diesem Raum allerdings immer wieder Anpassungen vorgenommen, um die Akustik zu verbessern, die von Anfang an ein Problem darstellte. Während des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg blieb zudem wegen mehrerer kleinerer Veränderungen der ursprüngliche Grundriss nicht vollständig erhalten, sodass sich das griechische Kreuz heute nicht mehr unmittelbar erkennen lässt. Eines der eindrucksvollsten Bauwerke von Potsdam ist die St. Nikolaikirche aber nach wie vor.
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