Die Französische Kirche steht am Südostrand des Bassinplatzes und ist seit dem Zweiten Weltkrieg die älteste erhaltene Kirche im historischen Potsdam. Friedrich der Große ließ sie 1751-53 als Geschenk für die hugenottische Exilgemeinde der Stadt errichten. Der Kuppelbau mit Portikus ist dem römischen Pantheon nachempfunden - dem Tempel aller Götter. Mit dieser Referenz brachte der aufgeklärte preußische König genau wie mit seiner Einwanderungspolitik seine religiöse Toleranz zum Ausdruck.
Die ersten Hugenotten hatten sich nach dem Toleranzedikt von 1685 unter dem Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm in Potsdam angesiedelt und ihre Gottesdienste zunächst in der Stadtschlosskapelle abhalten dürfen. Als Friedrich der Große diese für Privatzwecke umbauen wollte, gab er als Ersatz die Französische Kirche in Auftrag. Das Fundament für den Neubau ließ der holländische Baumeister Jan Bouman auf ehemals sumpfigen Terrain ausheben. Die architektonischen Entwürfe für Boumans Bau lieferte der renommierte, aber zum Zeitpunkt der Planungen bereits schwer leberkranke Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, zu dessen Lebenswerk u. a. auch das Berliner Opernhaus und das Schloss Sanssouci zählen. Knobelsdorff starb am 16. September 1753 - just an dem Tag, an dem Friedrich der Große die Französische Kirche den Hugenotten von Potsdam überreichte.
Während der napoleonischen Besatzungszeit von 1806-1808 erlitt die Französische Kirche das Schicksal der meisten Gotteshäuser in Potsdam: Französische Kavallerie missbrauchte sie als Pferdestall und Futtermagazin. Die Zweckentfremdung hinterließ große Verwüstungen. Diese und einige zu Tage getretene Baumängel machten in den 1830er Jahren Umbauarbeiten durch Karl Friedrich Schinkel erforderlich. Er erhielt dabei den schlichten Gesamtcharakter, gab dem Innenraum jedoch durch die neue Kanzelwand eine frontale Ausrichtung. Im späten 19. Jahrhundert kamen weitere kleine Modernisierungen nach wilhelminischem Geschmack hinzu. Obwohl ein Bombenangriff auf Potsdam am 14. April 1945 fast das gesamte Französische Viertel zerstörte, blieb die Französische Kirche nahezu unversehrt. Nach Kriegsende verfiel sie allerdings zusehends und musste vorübergehend sogar wegen Baufälligkeit gesperrt werden. Erst nach der Wende stellten umfassende Renovierungsarbeiten ihre ursprüngliche Schönheit wieder her. Heute finden in dem hellen, freundlichen Bau sowohl Gottesdienste als auch Kulturveranstaltungen statt.
Die Französische Kirche misst in ihrem Grundoval außen etwa 21,5 mal 17 Meter. An der Südseite befindet sich ein viersäuliger Giebelportikus. Die relativ flache, kupfergedeckte Kuppel ist frei schwingend gemauert - Schinkel soll sie als "statisch gewagt" bezeichnet haben. Gemäß der französisch-reformierten Gottesdienstordnung ist das Innenleben der Kirche schmucklos gehalten: Altar, Bilder und Kreuze fehlen. Zwei überlebensgroße Sandsteinfiguren seitlich des Eingangs stammen vom Bildhauer Friedrich Christian Glume und symbolisieren die Wohltätigkeit und die Hoffnung. Sehenswert ist außerdem die barocke Grüneberg-Orgel von 1783.
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