Das zwischen 1841 und 1843 erbaute Dampfmaschinenhaus ist eine ausgesprochen exotische Sehenswürdigkeit in Potsdam. Es wurde im Auftrag von König Friedrich Wilhelm IV von Ludwig Persius im Stil einer Moschee errichtet, wobei der Schornstein sich im Minarett verbirgt. Sowohl die Architektur als auch die Inneneinrichtung sind ganz im maurischen Stil gehalten. Daher wird dieser Bauwerk auch die „Potsdamer Moschee“ genannt. In dieser Zeit war es zwar durchaus üblich fremde Baustile in die eigenen Bauwerke zu integrieren, das Dampfmaschinenhaus ist aber mit seiner Kombination aus Technik und fremdem religiösen Bauwerk ein extremes Beispiel. Zur Zeit seiner Errichtung war es als malerisches Element der Landschaft rund um Potsdam von Schloss Sanssouci aus sichtbar. In seinem Inneren befand sich seit 1842 eine 81,4 PS starke Dampfmaschine, die die Wasserversorgung der Gärten in Potsdam sicherstellen sollte. Hierzu wurde durch eine 1,8 km lange Leitung Wasser aus der Havel gepumpt. Speziell die 38 m hohe Fontäne im Park Sanssouci war zu seiner Zeit eine technische Sensation. Das Dampfmaschinenhaus im Potsdam ist ein gutes Beispiel für die architektonische Extravaganz und Technikbegeisterung des Königs Friedrich Wilhelm IV. Er wollte damit wohl auch die technische Überlegenheit Deutschlands gegenüber England demonstrieren. Die ursprüngliche, von den Borsigwerken gelieferte, Dampfmaschine blieb 50 Jahre in Betrieb und wurde dann von einer stärkeren Maschine mit 160 PS abgelöst, die bis 1937 ihren Dienst versah. In späteren Jahren wurde die Wasserversorgung der Gärten in Potsdam durch modernere Techniken realisiert. Das Dampfmaschinenhaus blieb aber erhalten.
Seit September 1985 ist das Dampfmaschinenhaus in Potsdam als Museum und Technisches Denkmal der Öffentlichkeit zugänglich. Von Mai bis Oktober finden regelmäßig an Samstagen, Sonn- und Feiertagen zwischen 10:00 und 18:00 Besichtigungen mit Führungen statt. Während dieser, ca. 20 Minuten dauernden, Führungen wird auch die erhaltene alte Borsig-Dampfmaschine in Betrieb gesetzt. Man kann also das technische Wunderwerk vergangener Tage in voller Aktion bestaunen. Außerdem gibt es dort eine Dauerausstellung zur Geschichte des Bauwerks und der Maschine. Das Dampfmaschinenhaus liegt etwas außerhalb des Parks Sanssouci, direkt an der Neustädter Havelbucht, in der Breiten Straße. Vom Bahnhof Potsdam aus ist es gut mit der Straßenbahnlinie 91 – Haltestelle Feuerbachstraße – zu erreichen. Sie können das Dampfmaschinenhaus während der Öffnungszeiten direkt auf eigene Faust besichtigen oder im Rahmen eines, im Park Sanssouci angebotenen, Parkrundgangs „Friedrich Wilhelm IV“ besuchen. Dieser Rundgang beginnt im Orangerieschloss, führt über Schloss und Park Charlottenhof und die Römischen Bädern zum Dampfmaschinenhaus. Anschließend geht es zur Friedenskirche, über dem Marlygarten zum Schloss Sanssouci und zum Normannischen Turm.
Veranstaltungen in Potsdam
Ticketverkauf
Musikfestspiele in PotsdamIm Juni finden erneut die Musikfestspiele in Potsdam statt. In diesem Jahr ist das Thema „Musik und Gärten“ allgegenwärtig. So auch am Eröffnungstag dem 12. Juni. Interessant und einmalig können Sie auch am Fahrradkonzert, 22 Konzerte, Führungen und Besichtigungen an 16 verschiedenen Orten teilnehmen. Für interessierte gibt es eine Opernwerkstatt.
TICKETSDetails zu den Musikfestspielen in Potsdam finden Sie hier.